Sonntag, 20. Januar 2008

Mit Blaulicht ins Rotlichtmilieu

Licht-Tipps für mehr Energie

Weihnachtsstress, Neujahrsvorsätze, neue Pläne und Projekte bei ohnehin schon vollem Programm. Dazu noch der gruftsuppige Hochnebel - als hätte irgendwer da oben vergessen das Licht einzuschalten. Kein Wunder, wenn wir darauf mit Dauermüdigkeit, Energiemangel oder Schlafstörungen reagieren. Anhand der Chronobiologie möchte ich Ihnen ein paar Tipps geben, wie Sie mit einfachen Mitteln die schlimmsten Energielöcher auffüllen können.

Das Tageslicht spielt eine wichtige Rolle für unseren circadianen Rhythmus - wie müde oder munter wir sind, wann wir einschlafen und aufwachen. Dieser Wach-Schlaf-Rhythmus wird von verschiedenen Zeitgebern bestimmt - äußeren Faktoren, die unsere innere Uhr mit der Umwelt synchronisieren:
  • Lichtverhältnisse (Sonnenaufgang, Tageslicht, Dämmerung, Dunkelheit, ...)
  • Geräusche
  • Wecker
  • soziale Kontakte
Darüber hinaus bestimmen noch weitere Faktoren über Sein oder Nichtsein unserer wohlverdienten Nachtruhe:
  • Körpertemperatur (sinkt ab, wenn es Zeit zum Schlafengehen ist)
  • Melatoninspiegel (das "Schlafhormon" der Epihpyse, das aus dem "Wach- und Glückshormon Serotonin gebildet wird - dieses wiederum entsteht v.a. durch Licht, das wir über die Augen aufnehmen)
  • Cortisolausschüttung
  • Clock-Gene
  • u.v.a.
Als der Mensch noch mehr in Einklang mit der Natur lebte, passten wir uns den Tages- und Jahreszeiten an: Im Winter haben wir ein paar Gänge zurückgeschaltet und ein bisschen "Winterschlaf" gehalten. Doch in unserer postmodernen Gesellschaft sieht es ganz anders aus:
  • Die Arbeitszeiten sind nicht an die Jahreszeiten angepasst. Es wird erwartet, dass wir jahrein, jahraus nach dem selben Takt funktionieren.
  • Die Nächte sind nicht mehr dunkel, sondern Straßen- und Schaufensterbeleuchtung, Lichtreklame etc. verursachen "Lichtverschmutzung" und verwischen die Grenze zwischen Tag und Nacht.
  • Zum Winter gehörte Schnee in rauen Mengen - blendend weiß, glitzernd. Dieses Weiß reflektiert das Licht, wie wir aus dem Physikunterricht wissen. Eine schneebedeckte Winterlandschaft ist nie so düster wie das Grau-in-Grau einer schneelosen oder mit verrußtem Matsch zugeklecksten Großstadt.
Was also können Sie gegen Energiemangel, Winterdepression & Co tun?

Tipp Nr. 1: Passen Sie Ihre Lebensumstände an die natürlichen Gegebenheiten an.
Naja, diesen Tipp kennen Sie wahrscheinlich schon. Es funktioniert nur leider nicht und die wenigsten von uns haben die Bereitschaft und die Möglichkeiten für eine derart radikale Lebensveränderung. Drum möchte ich Ihnen ein paar praktische Anregungen fürs wirkliche Leben geben ;-)

Tipp Nr. 1a: Sorgen Sie für eine ausreichende tägliche Lichtdosis. Selbst an gruftigen Wintertagen sind 20 Minuten unter freiem Himmel schon hilfreich. Wenn das nicht möglich ist oder ausreicht, hilft eine Tageslichtlampe und Lichttherapie.

Tipp Nr. 1b: Geben Sie Ihrem Körper Lichtimpulse mit der richtigen Lichttemperatur (mehr dazu >>>):
Ein warmes, gelbliches Licht, wie es normale Glühbirnen abgeben, ist zwar kuschelig-angenehm, erinnert unsere Biochemie aber an Sonnenaufgang oder Dämmerung. Das ist für Aktivitätsphasen nicht optimal, denn da sollten wir fit und munter wie an einem strahlenden Sonnentag mit blauem Himmel sein.
  • Untertags bzw. für Aktivitätsphasen können Sie sich mit kühlem Licht (weiß bzw. blau) helfen, z.B. eine Zusatzbeleuchtung des Arbeitsplatzes mit einer blauen Glühbirne.
    Dies ist das Signal für "volle Kraft voraus".

  • Am Abend bzw. rechtzeitig vorm Einschlafen hilft warmes gelbliches Licht. Vermeiden Sie nach Möglichkeit um diese Zeit Fernsehen und Computerarbeit oder -spiele. Die Bildschirme strahlen weißes und blaues Licht aus, das munterhält. Ein Hilfsmittel sind noch gelb oder orange getönte Brillen - die filtern den Blauanteil des Lichts heraus und signalisieren ihrem Körper Abenddämmerung.
Hier können Sie anhand eines Fragebogens Ihren Chronotyp bestimmen.
Infos ob Ihre innere Uhr vor- oder nachgeht

Tipp Nr. 1c: Mehr Tipps und Tricks, wie Sie Ihre Energiereserven auftanken können, lernen Sie in meinem Workshop am 10. Februar kennen: Wellness - Zeit zum Auftanken:
  • SB-Tankstellen für Körper, Geist und Seele
  • leicht und schnell zu bedienen
  • (fast) überall verfügbar
  • umweltschonend - erneuerbare Energien ;-)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

vielen dank für den interessanten beitrag! let´s stay blue ;-) brozl