Mittwoch, 13. Februar 2008

Nein heißt nein

Nichts ist so wandelbar wie das Nein einer Frau.
Vittorio de Sica

Lassen wir mal die charmanten Situationen beiseite, wo wir das Dessert schon dankend abgelehnt haben und es dann dennoch essen. Ich finde diesen Spruch bedenklich und ärgerlich. Es wird als unumstößliche Tatsache hingestellt, dass Frauen leicht umzustimmen sind und es gar nicht ernst meinen, wenn sie nein sagen.

Das öffnet natürlich Tür und Tor für jede Art von Grenzüberschreitung: Angefangen bei kleinen Gefälligkeiten, zu denen eine Frau eigentlich gar nicht bereit war, in die sie sich aber irgendwie hineinmanövriert gefühlt hat, bis hin zu sexuellen Übergriffen. Dazu gäbe es viel zu sagen, ich möchte mich aber auf einen Punkt beschränken: Jene Frauen zu unterstützen, denen ein klares und deutliches Nein oft schwerfällt oder die sich mit ihrer Art nein zu sagen nicht durchsetzen können.

Klare Grenzen kann man sich wie eine Wohnungstür vorstellen: Kommt ein Besucher, steht er zuerst einmal vor einer verschlossenen Tür. Doch diese Tür ist keine unüberwindliche Grenze. Der Besucher kann anläuten, und es wird ihm geöffnet oder auch nicht. Hat der Wohnungseigentümer die Tür aufgemacht, so kann er entscheiden, ob er den Besucher hereinbittet oder nicht. Es wäre eine Grenzverletzung des Besuchers, würde er ohne Aufforderung eintreten. Wird er allerdings weitergebeten, so darf er davon ausgehen, dass er willkommen ist.

Ein klares Nein ist wie eine Wohnungstür, die verschlossen ist oder zugemacht wird. Ein deutliches Signal. Die vermeintlich höflichen Formulierungen wie etwa "eigentlich eher nicht", "lieber wäre mir ..." hingegen sind wie eine Wohnungstür, die offen steht. Einfühlsame Menschen lesen zwischen den Zeilen und klopfen zumindest an. Die forscheren hingegen meinen, eine Aufforderung zum Eintreten bekommen zu haben und stehen plötzlich mitten in Ihrem Wohnzimmer. Und, höflich wie Sie sind, bieten Sie Ihnen auch noch einen Kaffee an ...

Wenn Sie auch zur offenen Wohnungstür neigen, habe ich folgende Tipps für Sie:
  • das Wort nein zu üben: Ich verspreche Ihnen, Sie bekommen keine Fieberblasen, wenn Sie es aussprechen ;-)
  • Abschwächungen zu vermeiden: eigentlich, eher, vielleicht; Konjunktive (es wäre mir eigentlich nicht recht). Ein Nein allein erfüllt seinen Zweck viel besser!
  • Widerstehen Sie der Versuchung oder der Aufforderung Ihres Gegenübers, Ihr Nein zu begründen und zu argumentieren. Das führt bloß zu endlosen Diskussionen und am Ende geben Sie dann doch nach. Die Tatsache, dass Sie etwas nicht wollen, ist Grund genug.
Mehr Tipps und praktische Übungen zum Nein-Sagen und Grenzen Setzen gibt's in meinem Workshop am 2. März: Kleiner Grenzverkehr - Sag ja zum Nein.

Montag, 11. Februar 2008

Scanner-Buch auf deutsch!

Ich habe Ihnen schon über Barbara Shers überaus hilfreiches Buch über "Scanner" - Menschen mit vielseitigen Interessen und Talenten - berichtet. Nun ist das Buch auf deutsch erschienen: Du musst dich nicht entscheiden, wenn du tausend Träume hast.

Das Buch ist sehr erfrischend zu lesen und hat mich vor allem durch die Fülle an praktischen Tipps begeistert: Wie kann ich als ScannerIn mein Leben, meinen Arbeitsalltag, meinen Zeitplan so gestalten, dass ich all meine vielen Interessen, Projekte und Ideen unterbringen kann? Wie kann ich aus einer Fülle an Talenten und Vorhaben einen stimmigen Lebensweg gestalten? Und das, ohne den klassischen Karrierweg einzuschlagen oder einen Lebenslauf mit "rotem Faden" zu haben? Darauf hat Barbara Sher nicht nur eine Antwort, sondern für jeden Scanner-Typ die passende!

Nähere Infos und Bestellung in meinem Amazon-Partnershop.