Mittwoch, 19. September 2007

Der Schräg/Strich im Lebenslauf

Sind Sie in der (un)glücklichen Lage, über weit mehr Interessen / Talente / Skills zu verfügen, als Sie in einem Job unterbringen können? Vielen meiner KlientInnen geht es so und auch mir ist es nicht fremd ;-)

Die US-Autorin Barbara Sher beschäftigt sich in einigen ihrer Bücher mit dem Phänomen der "Scanner" - Menschen, die aufgrund ihrer Vielseitigkeit, Neugier und hohen Lernbereitschaft keine geradlinige Berufslaufbahn einschlagen können oder wollen. Sie wechseln oft den Job oder kommen auf der Karriereleiter nicht so richtig weiter, da sie sich auf so viele Dinge gleichzeitig konzentrieren.

Barbara Sher weiß Abhilfe - sie hat eine Menge ganz praktische Tipps parat, um sich als Scanner wohl und selbstbewusst zu fühlen und überdies das eigene Leben so zu organisieren, dass mensch nicht nur all die vielen Interessen unterbringen kann, sondern daraus auch noch ein gutes PatchWorkLife stricken kann. In ihrem Scanner-Forum gibt's angeregte Diskussionen über persönliche Erfahrungen bis hin zu Antworttipps auf die gefürchtete Frage "Und was machen Sie beruflich?"

Mit dem "Slash Effect" beschäftigt sich Marci Alboher in ihrem Buch "One Person/Multiple Careers: A New Model for Work/Life Success". Sie sehen es vielleicht schon - die Schrägstriche im Titel (auf English "slash") sind - bildlich gesprochen - all jenen gut bekannt, die auf eben diese Frage aller Fragen nicht DIE EINE Antwort haben, sondern sich mit etwa "Anwalt / Pferdezüchter / Maler" in nicht immer nur wohlwollendes Gerede bringen. Ein Zitat von Marci Alboher: "Career change isn't about getting rich, it's about getting happy." http://www.slashcareers.com

Mein aufrichtiger Dank geht an Irmgard Kravogel, die mir Barbara Shers Bücher empfohlen und mich auf die Spur der Scanner gesetzt hat. Das war sehr hilfreich für mich und ich gebe diese Empfehlung nun gerne an Sie weiter:

Buchempfehlung:
Barbara Sher - What Do I Do When I Want To Do Everything. Derzeit nur auf Englisch (leicht zu lesen), ab Frühjahr auch auf Deutsch.
Nähere Infos zum Buch finden Sie in meinem Shop auf http://www.iramollay.net

Montag, 17. September 2007

Fehlerfreude

Der Perfektionsanspruch stand früher so hoch im Kurs, dass viele von uns - Frauen ganz besonders - Spuren davon immer noch "im Blut" haben. Wir bemühen uns, alles richtig zu machen, keine Fehler zu machen, die "richtige" Entscheidung zu finden, jede Arbeit bis ins Detail perfekt zu erledigen.

Die Tugend kann schnell zur Bürde werden - zwischen dem Wunsch, seine Sache so gut wie möglich zu erledigen und einem energieraubenden Perfektionismus, für den nichts gut genug ist, liegt nur ein schmaler Grat.

Die andere Seite: Das Wort "Fehlerkultur" ist mittlerweile in den allgemeinen Sprachgebrauch aufgenommen werden. Unternehmen werden u.a. an ihrer Fähigkeit, mit Fehlern umzugehen und aus ihnen zu lernen, gemessen.

Einigen meiner KlientInnen habe ich bereits einen Tipp gegeben, der sie alle sehr nachdenklich gemacht hat und den sie immer wieder zitieren: Es war der Spruch "Nur wenn 80% von dem, was du tust, schiefgeht, hast du genug ausprobiert." Auf mich hat dieses Aphorismus wie ein Schock und eine Erleuchtung gleichzeitig gewirkt: Er bringt den Anspruch, möglichst eine Fehlerquote von 0% zu haben, ganz gehörig ins Wanken. Und mich zum Nachdenken: Wie viele Chancen habe ich in meinem Leben vielleicht schon vergeben, weil ich etwas nicht getan, zu früh verworfen oder aufgegeben habe - bloß, weil es mit dem Risiko des Scheiterns behaftet war?

Wenn ich Sie für das Thema interessieren konnte, möchte ich Ihnen einen Artikel aus der Zeitschrift "brand eins" empfehlen: "Fehlanzeige". brand eins ist übrigens eine meiner Lieblingszeitschriften: über das Wirtschaften der Menschen. Ohne Börsenkurse. Mit Weitblick.

Wie gehen Sie mit Fehlern in Ihrem Leben um? Über welche Fehlerquote trauen Sie sich drüber? Was sind Ihre Erfahrungen? Ich freue mich über Ihren Kommentar!

Mittwoch, 5. September 2007

Trübe Stimmung?


Die Gewitterwolken, der regenverhangene Himmel, neblige Morgen - für viele Menschen sind das nicht gerade die Stimmungsaufheller. In der U-Bahn ist es dann oft ganz beklemmend still und die Gesichter sprechen Bände.

Andererseits - gibt uns dieses Wetter nicht auch Gelegenheit, nach innen zu schauen, die Schattenseiten, die es gerade in unserem Leben gibt, zu betrachten?