Montag, 17. September 2007

Fehlerfreude

Der Perfektionsanspruch stand früher so hoch im Kurs, dass viele von uns - Frauen ganz besonders - Spuren davon immer noch "im Blut" haben. Wir bemühen uns, alles richtig zu machen, keine Fehler zu machen, die "richtige" Entscheidung zu finden, jede Arbeit bis ins Detail perfekt zu erledigen.

Die Tugend kann schnell zur Bürde werden - zwischen dem Wunsch, seine Sache so gut wie möglich zu erledigen und einem energieraubenden Perfektionismus, für den nichts gut genug ist, liegt nur ein schmaler Grat.

Die andere Seite: Das Wort "Fehlerkultur" ist mittlerweile in den allgemeinen Sprachgebrauch aufgenommen werden. Unternehmen werden u.a. an ihrer Fähigkeit, mit Fehlern umzugehen und aus ihnen zu lernen, gemessen.

Einigen meiner KlientInnen habe ich bereits einen Tipp gegeben, der sie alle sehr nachdenklich gemacht hat und den sie immer wieder zitieren: Es war der Spruch "Nur wenn 80% von dem, was du tust, schiefgeht, hast du genug ausprobiert." Auf mich hat dieses Aphorismus wie ein Schock und eine Erleuchtung gleichzeitig gewirkt: Er bringt den Anspruch, möglichst eine Fehlerquote von 0% zu haben, ganz gehörig ins Wanken. Und mich zum Nachdenken: Wie viele Chancen habe ich in meinem Leben vielleicht schon vergeben, weil ich etwas nicht getan, zu früh verworfen oder aufgegeben habe - bloß, weil es mit dem Risiko des Scheiterns behaftet war?

Wenn ich Sie für das Thema interessieren konnte, möchte ich Ihnen einen Artikel aus der Zeitschrift "brand eins" empfehlen: "Fehlanzeige". brand eins ist übrigens eine meiner Lieblingszeitschriften: über das Wirtschaften der Menschen. Ohne Börsenkurse. Mit Weitblick.

Wie gehen Sie mit Fehlern in Ihrem Leben um? Über welche Fehlerquote trauen Sie sich drüber? Was sind Ihre Erfahrungen? Ich freue mich über Ihren Kommentar!

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